Spastik: Behandlungsrealität
Die aktuelle Datenlage spiegelt sich in vier Studien wider.
Im Jahr 2009 befragte die pmv Forschungsgruppe ca. 240.000 AOK/Versicherte im Bereich der KV Hessen, mit folgendem Ergebnis:
- Inzidenz der Erkrankung = 3,7 ‰/Jahr
- medikamentöse Behandlungsrate = 0,0%
- weitere Infos: International Journal of General Medicine 2013:6 135–144
2015 untersuchten die Leipziger Foren bundesweit die Krankenkassendaten von ca. 3 Mio. GKV-Versicherten:
- Prävalenz der Erkrankung = 1,14% (HR BRD = 810.000)
- Behandlung mit medizinisch empfohlener (First-Line-)Therapie = 0,8% (ca. 7000)
In einer standardisierten Befragung von ambulanten Pflegediensten ergab die aSPEkt-Studie 2016 folgendes Bild:
- Kontrakturrate bei Pflegebedürftigen mit spastischem Syndrom = 70%
- Therapierate nach Mindestanforderung (Physiotherapie und Medikation = 25%)
Ebenfalls 2016 untersuchten Rychlik, Dressler et al. die Lebensqualität und Kosten der Spastikbehandlung und stellten folgendes Fazit auf:
- Signifikante Verbesserung der Lebensqualität unter medikamentöser First-Line-Therapie bei überlegenem Kosten-Nutzen-Verhältnis (sind möglich).